Einzelkritik
Malte Steinkamp: „Leo“ hatte die Messlatte nach seinen Glanzparaden gegen Erfde recht hoch gelegt und erlebte in Ellingstedt ein Wechselbad der Gefühle. In der Rolle als Libero hinter der Kette wirkte er beim ersten Gegentor etwas zögerlich, beim zweiten Gegentor missriet ihm sein Versuch, das Spiel mit einem schnellen Abstoß zu beschleunigen. Im zweiten Durchgang mehrfach ganz stark auf der Linie, beim unbedeutenden dritten Gegentor in der Nachspielzeit etwas uneinig mit seinem Blutsbruder Schese.
Michel Reinecke: „Michi“ kämpfte auf der ungeliebten Außenbahn wie ein Löwe, gab nie einen Ball verloren, hatte aber das Pech, im ersten Durchgang zumeist auf den gefährlichsten Silver-Elli-Angreifer zu treffen. Im zweiten Durchgang mehrfach als Rammbock im Brennpunkt des Geschehens. Sehr optimistische Versuche, seine eigenen 20-Meter-Außenrist-Pässe zu erlaufen.
Simon Scholz: Scholz versorgte sein Team abermals mit leckeren Prozenten, Spirituosen-Fachmann Weide entlarvte das Gebräu später als Multi-Sanostol-Schnaps. Einer von Simons ganz wenigen verlorenen Zweikämpfe mündete in den 0:1-Rückstand. Dennoch ganz starke Tackling-Werte, seine unzähligen Duelle mit dem Silver-Elli-Bullen gingen im zweiten Durchgang ausnahmslos an Scholz. Liebäugelt nach dieser starken Leistung mit einer Rückkehr ins defensive Mittelfeld.
Flo Bleifuß: Durfte auf seine alten Tage nochmals einen neuen Ground im Schleswiger Umland kennenlernen. Hatte auf dem matschigen Geläuf zunächst Probleme mit dem Stand, später auch noch Probleme mit der Luft. Hing in den letzten 10 Minuten schwer in den Seilen. Musste mehr arbeiten als laut Altersteilzeitvertrag vereinbart.
Filip Hacker: Filip landete seinen ersten Big Point mit dem Gewinn der Platzwahl. Im Spiel war Filip mehr als ihm lieb war in Defensivarbeit verwickelt. Rannte sich wie eh und je die Lunge aus dem Leib, musste jedoch auch wie alle anderen SVA-Spieler einsehen, dass der Gegner nicht schlecht zu Fuß war.
Thomas Ziegenberg: Der Coach musste viel arbeiten, seiner Meinung nach eine Spur zu viel. Änderte daher nach dem 0:2 das System auf eine 3-5-2-Variante und sorgte damit für ein heilloses Durcheinander. Als Anspielstation und Ballverteiler wieder sehr stark, sein Anschlusstreffer nach 53 Minuten hauchte dem SVA neue Lebensgeister ein. Muss weiter mit dem Makel leben, kein Top-Team schlagen zu können. Nächste Chance am Freitag gegen die Cops.
Björn Weide: „Lumpi“ lief in Ellingtown mit neuer Frisur auf und machte zunächst auf der Außenbahn ein recht windschnittiges Spiel. Verweigerte, als er zum Manndecker abkommandiert wurde, jedoch seinen Dienst. Im zweiten Durchgang auf seiner geliebten Außenbahn wieder ganz der Alte. Erhält fortan sonderpädagogische Unterstützung von Schlee und Flo. Auffällig: Sucht aus irgendeinem Grund in der Kabine immer den direkten Kontakt zu Scholz.
Yannick Sörensen: Yannick rieb sich im Mittelfeld durch viele Einzelaktionen auf, kam im ersten Durchgang nicht ein einziges Mal zum Abschluss. Kam im zweiten Durchgang besser zur Geltung, verpasste mit einem tollen Seitfallzieher den 2:2-Ausgleich.
Björn Fugmann: Fugi absolvierte ein enormes Arbeitspensum, versuchte immer wieder das Offensivspiel anzukurbeln. Leider kam der Matchwinner des Erfde-Kicks an diesem Tag nicht zum Abschluss. Seine beste Möglichkeit fiel einem etwas verfrühten Freistoßpfiff zum Opfer. Nach Baby-, Bau- und Leistensyndrom wieder voll in der Spur.
Markus Petersen: Markus war wahrscheinlich zum ersten und letzten Mal im beschaulichen Ellingstedt. Nach eigenem Ermessen liegt Ellingstedt am Ende der Welt. Eine Liebe für das Leben sieht definitiv anders aus. Das Spiel war dann die Fortsetzung der öden Anreise: Irgendwie lief alles unrund! Kopf hoch!
Thorben Hansen: „Hansi“ arbeitete viel, hatte gerade in den ersten 20 Minuten viele Gute Szenen vor dem gegnerischen Tor. Ein Treffer wollte ihm leider nicht gelingen. Stark auch sein Support in der Defensive.
Andy Stark: Kam zur Pause und beackerte fortan die linke Seite. Hatte anfänglich noch den Schuhspanner drin, seine ersten Pässe landeten daher allesamt im Ellingstedter Nirvana. Kam im Verlauf allerdings besser in die Partie, zeigte dann mehrfach, dass er richtig gut kicken kann.
„Schese“ Plechinger: Kam ebenfalls zur Pause und fiel durch sensationelle Zweikampfwerte und seine unaufgeregte Art positiv auf. Sein Dropkick in der Schlussminute hätte ihn zum Helden machen können, aber der Oberkörper, so die Selbstanalyse, muss einfach über den Ball. Fand vor dem 1:3 in der Nachspielzeit kein Gehör bei Kumpel Steinkamp, sein gehauchtes „Malte“ ging im Ellingstedter Herbst gnadenlos unter.
Eik Nissen: Brauchte rund 60 Minuten um all´ seine Bandagen akkurat zu platzieren, tobte dann erfolgreich die linke Seite hoch und runter. Empfahl sich mit Einsatzwillen für einen Platz in der Startelf – wenn er denn Zeit hat.