Schleswig 06 II - SV Adelby 1:1(0:0)
0:1 Filip(Simon)
1:1
1.HZ:
Lasse - Pecce, Flo, Simon, Weide - Filip, Schese, Yannick, Wolle - Fugi, Schlee.
2.HZ:
Lasse -
Torben, Flo, Arne, Pecce - Filip, Simon, Fugi, Yannick - Weide, Schlee.
Eingewechselt:
Jonas
Dauerregen am Freitag in Flensburg. Es stellte sich die Frage, ob gespielt wird. Doch dem Kunstrasen am Schützenredder machte der Niederschlag nichts aus und so ging es ab 19.30 Uhr pünktlich los. Für den SV Adelby ergab sich die Möglichkeit mit einem Sieg mindestens für eine Nacht an die Tabellenspitze zu stürmen. Diese Konstellation hat sich in der Vergangenheit leider schon oft als Hürde herausgestellt. So auch diesmal, wie schon gegen Lindewitt kam Adelby gegen ein Kellerkind nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Das Manko: Der SVA kommt aktuell zu selten zu wirklich gefährlichen Torschüssen. Das Fazit: Nach zwei unterschiedlichen Spielhälften, war es letztlich eine gerechte Punkteteilung.
Da Malte im Liebesurlaub in Paris weilte und Römmels Knie eine Kunstrasen-Allergie hat, half Lasse Koch mal wieder zwischen den Pfosten aus. Der 19-jährige Keeper der Zweiten machte ein starkes Spiel, strahlte viel Ruhe aus, zeigte eine tolle Strafraumbeherrschung und fulminate Abschläge. Vielen Dank, Lasse. Der SVA tat sich in der ersten Halbzeit sehr schwer mit dem rutschigen, schnellen Kunstrasen. Zudem stimmte die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen nicht. Zwar näherten sich „Schese“ mit einem Distanzschuss und Schlee mit zwei Köpfbällen ein wenig dem Tor, echte Chancen gab es aber nicht. Der SVA hatte Glück, nicht mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Denn bei zwei 06-Fernschüssen strich der Ball zunächst knapp am Pfosten vorbei und klatschte später an die Latte.
In der Pause stimmte sich der Coach kurz mit dem „inoffiziellen Mannschaftsrat“ ab. (Bedingung: Mindestens 50 SVA-Einsätze, sorry Weide). Es folgte die radikale Umstellung: zwei Spielerwechsel und insgesamt sieben Positionswechsel sollten für mehr Schwung sorgen. Und das zeigte prompt Wirkung: Simon, gerade aus der Innenverteidigung ins zentrale Mittelfeld vorgezogen, grätschte den Ball aus dem Zentrum auf den linken Flügel. Linksfuß Filip drang in den Strafraum ein und spielte nach eigener Auskunft den Ball im grätschen mit dem rechten Außenriss gegen die Laufrichtung des Keepers leicht angelupft in die rechte untere Torecke. Herrlich, 1:0 (47.). Was sagte der 06-Trainer, als er für die Presse den Namen unseres Torschützen erfragte: „Filip Hacker? Im Ernst? Geiler Name!“ Der SVA-Trainer tippte auf seinem Old-School-Handy den Live-Ticker für die daheim gebliebenen SVAler ein, und sah nicht, wie es zu einem „vermeindlichen“ Foulspiel an der SVA-Strafraumgrenze kam. Naja, Foul ist, wenn der Schiri pfeift. Liga-Leihgabe Benjamin Mujcanovic trat an und versenkte den Freistoß zum 1:1 (49.). Die SMS wurde prompt verlängert. Ärgerlich. Dann wurde es wieder ruhiger, ehe „Pecce“ am Fünfmeterraum einen Querschläger fabrizierte, doch Lasse verhinderte mit einer Glanzparade den Rückstand (60.). Das erleichterte „Danke, Lasse“ des SVA-Außenverteidigers war über den ganzen Platz zu hören. Anschließend demonstrierte der SVA, wie schon gegen Schleidörfer, seine konditionellen Stärken. In der Schlussphase hatten die Kicker der Ring-Road noch deutlich „mehr Körner“. Torben drückte aus 20 Metern ab – abgefälscht, Ecke (65.). Es folgten die beiden besten (und einzigen) Großchancen des SVA: Yannick brach zur Grundlinie durch, spielte einen mustergültigen, flachen Querpass in den Fünfmeterraum, doch die SVA-Stürmer kriegten die Stiefelspitze nicht mehr dran (73.). Spielmacher Fugi spielte Schlee am Elfmeterpunkt wunderbar frei, doch der Torhüter klärte stark zum Eckball (77.). Bei der anschließenden Ecke stand Torben am langen Pfosten völlig blank. Aus einem Meter köpfte er unglücklich vorbei und ärgerte sich, dass er das Ding nicht mit dem Fuß reingejagt hat (78.). Simon versuchte es noch zweimal aus der Distanz, unter `m Strich war es aber zu harmlos. Und auch nach Fugis Solo von der Mittellinie, fand der Fernschuss nicht den Weg ins Tor – abgefälscht, Eckball. Es blieb beim 1:1 und Leader Scholz sagte unmittelbar nach dem Schlusspfiff: „Unentschieden geht in Ordnung. Erste Halbzeit war 06 besser, zweite Halbzeit wir. Ist okay.“ Das Stimmt. Der letzte Auftritt gehörte dem Häuptling. Flo Bleifuß spazierte in Kaiser-Franz-Manier rührselig über den dunklen Dr. Alslev-Platz von Schleswig 06. In Gedanken vermutlich bei seinem ersten Männerspiel Ende der 80er-Jahre.