Pokal, 1.Runde:
Di., 23.08.2011, 19.00 Uhr, FC Polonia Flensburg – SVA 3:5 (2:2)
„Eine Hand am Pott!“
Nachdem die ersten beiden Punktspiele nicht gewonnen werden konnten, wurde erneut das System geändert. In der ersten Pokalrunde agierte der unausrechenbare SVA mit einem 4-4-2. Erstmals nach über zwei Jahren gab es nun endlich die lange erwartete Viererkette. Da wir zuletzt eh immer mindestens zwei Kirschen gefangen haben, wurde der Fokus wieder mehr auf das Offensivspiel gelegt. Getreu dem Motto der Premierensaison: „Lieber 5:3 als 1:0 gewinnen.“ Natürlich klappt noch nicht alles sofort im ersten Spiel. Die fast einstimmige Meinung lautete trotzdem: „Das hat Spaß gemacht!“ Nur der Torwart knurrte ein wenig…
Die favorisierten Gäste vom Stadtrand begannen etwas verhalten. Stoßstürmer Björn Fugmann erkämpfte sich schließlich das Leder, rannte dann aber etwas plump gegen den letzten Mann des FC. Erst ein Eckball von Jonas Voß brachte die erste echte Gefahr. Aus dem Gewühl drosch Torben Wulff schließlich den Ball ins Netz (12.). Der SVA legte nach, eine butterweiche Flanke von „Faxe“ Möller köpfte Lennart Block gefühlvoll ins Tor (14.). Adelby dominierte, versäumte es aber wie schon in Tarp eine beruhigende Drei-Tore-Führung herauszuschießen. Nach einem weiteren Eckball von Jonas Voß, schoss der lauffreudige Phillip Schmidt mit einem technisch sauberen Hüftdrehschuss drei Meter am Gehäuse vorbei. Blocks verunglückte Flanke aus 35 Metern segelte Richtung Winkel, der polnische Schlussmann ließ sich aber nicht überraschen und „Schese“ Plechinger traf nur das Lattenkreuz. So kam es wie es kommen musste: Ein Fehler in der Gäste-Abwehr wurde direkt bestraft und es stand plötzlich 2:1 (27.). Der große SVA ließ sich dadurch verunsichern und kassierte vor der Pause nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung sogar den unverdienten Ausgleich (41.).
Coach Ziegenberg hatte aber noch ein As im Ärmel und wechselte zur Pause „Arjen“ Neugebauer ein. Der spritzige Rechtsaußen zeigte sofort seine Qualität und bereitete unmittelbar nach seiner Einwechselung mit einem Flachpass das 3:2 durch Fugmann vor (46.). Adelby war wieder am Drücker. Block zwang den Keeper zu einer starken Fußparade, und köpfte wenig später total frei dem Torhüter genau in die Arme, zudem jagte Fugmann nach einer Neugebauer-Ecke am kurzen Pfosten den Ball aus zwei Metern in den Abendhimmel. Wie schon in Tarp zeigte der SVA seine weitere neue Waffe: Das schnelle Umschalten. Malte Steinkamp gelingen die schnellen Abwürfe immer besser (man munkelt das moderne Torwartspiel lernt er bei Hauke Sommer in Grundhof in speziellen Sonderschichten), Torben machte sofort Druck auf die Abwehr, bediente Fugmann und es hieß 4:2 (68.). Wieder wollte die beruhigende Drei-Tore-Führung nicht gelingen, so dass bei Polonia noch einmal Hoffnung aufkeimte. Der „kleine Bruder des sibirischen Bären“ schüchterte „Pecce“ derartig ein, dass er ihn völlig unbedrängt schießen ließ – 4:3 (80.). Dieses Mal ließ sich Adely nicht vom Anschlusstreffer aus der Bahn werfen, sondern spielte weiter nach vorne. Der SVA kontrollierte Ball und Gegner in der Schlussphase, so dass der Ausgleich zu keiner Zeit in der Luft lag. Ein sauber vorgetragener Angriff wurde am Ende von Block auf den rechten Flügel verlagert. „Arjen“ Neugebauer zog an und drückt vom rechten Strafraumeck das Leder unhaltbar in die linke untere Ecke zum 5:3-Endstand (84.). Nach „Zuckerpass“ von Ziegenberg tauchte Möller ganz frei vor dem Torwart vor, scheiterte jedoch. Auch Fugmann gelang es nicht, dass Ergebnis auszubauen. Anstatt zu schießen tänzelte er am Fünfmeterraum so lange heraum, bis die Chance dahin war.
Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass der große SVA den ersten Pflichtspielsieg in der neuen Saison eingefahren hat, dabei ohne gelbe Karte blieb, jetzt im Achtelfinale gegen den TSB Flensburg steht, die Viererkette fürs erste Mal schon ganz gut funktionierte und wir nach fast einem Jahr, es sind genau 361 Tage, mal wieder fünf Tore in einem Spiel erzielt haben. „Der alte Geist der Ringroad“ kehrt langsam zurück. Daran muss am Freitag angeknüpft werden, wenn traditionell vor dem ersten Pflichtspiel in der heimischen Arena zunächst die Neuzugänge von „Pädde“ Wehren getauft werden!
Malte Steinkamp © – „Pecce Zielinski“, Arne Warnke, Simon Scholz, Phillip Schmidt (46. Börge Petersen) – „Faxe“ Möller, „Schese“ Plechinger (70. Thomas Ziegenberg) – Torben Wulff, Jonas Voß (46. Christoph Neugebauer), Lennart Block – Björn Fugmann.