Denn er wusste nicht was er tat! Oder: Die Kapriolen des Herrn Z.
Eine Abrechnung in Schriftform!
Malte nach dem 4:2 in Jubelpose!!!
Nach einem eher bescheidenen Start in die Saison, landete der große SV Adelby am 3. Spieltag den ersten Saisonsieg. Gegen die Reserve des TSB Flensburg, bösen Zungen ging auch ein hundsgemeines
„Drecksjungspundtruppe“ über die Lippen, wurde mit 4:2 gewonnen. Mit Blick auf die teaminterne
Höhenkontrolle lässt sich zweifelsfrei feststellen, dass das Erklimmen des Kreisklassengipfels wohl nur noch eine Frage der Zeit ist.
Das Spiel war längst beendet, da kehrte der Vorbote der Apokalypse im beschaulichen Adelby ein. Regenmassen sondergleichen gingen an der Stätte des Triumphs danieder, Blitze schlugen im Minutentakt ein. Davon unbeeindruckt tagte zu später Stunde eine sechsköpfige SVA-Delegation in der Frittenbude ihres Vertrauens, dem Vereinsheim. Viel gab es zu besprechen, galt es doch die Vorfälle des Tages zu analysieren und die überfälligen Konsequenzen einzuleiten. Kurzum: Wurde schon in der letzten Saison (noch in gemäßigter Form) eine erste
Trainerdiskussion gestartet, so gewann die Debatte an diesem Abend eine unaufhaltsame Dynamik. Von
„nicht mehr tragbar“ bis hin zu
„Trainer raus“ wütete sich die Kompetenz-Delegation in Rage. Eine Gnadenfrist von maximal 135 weiteren SVA-Spielen wurde Z. auch nur deshalb gewährt, da er sich im Vorfeld der Delegations-Runde in Sepp-Blatter-Manier mit einer Kiste Pils ein Mindestmaß an Sympathien und Stimmen sicherte.
Aber was war eigentlich passiert? Nachdem Coach Z. sein Team zum Saisonauftakt wegen einer Ferienreise ins pittoreske Malente bereits elendig in Stich ließ und auch nachfolgend lediglich einen Zähler mit seinem hoch bezahlten Ensemble einfahren konnte, wackelte sein Stuhl bereits mehr als bedenklich. Ein Sieg im Uefa-Pokal bei Legia Warschau sorgte kurzfristig für Ruhe im
„Hexenkessel SVA“, bei Z. mündete dieser Erfolg jedoch in einen Anflug von Wahnsinn. Im richtungsweisenden Heimspiel gegen TSB Flensburg II würfelte Z. sein Team mal wieder recht unorthodox durch und verbannte diverse Ex-Internationale auf Tribüne auf Bank. Die Losung des Coachs war unumstößlich:
„Mehr Action, mehr Hawaii-Fußball!“
Während die Ex-Internationalen auf der Bank schmollten, setzte die erste Elf die Forderung des Coachs eindrucksvoll um. Frei dem Motto
„vorne hui, hinten pfui“ stand es nach gefühlten 15 Minuten bereits 2:2. Die an diesem Tag unermüdliche Offensiv-Abteilung mit Fugmann und Schlee brachte den großen SVA zweimal in Führung, die Defensive um Scholz und Warnke leistete jedoch postwendend
„Aufbauhilfe TSB“. Nach einer halben Stunde hatte Z. dann ein Einsehen mit seinen Bankdrückern und wechselte binnen zwei Minuten mit Block, Plechinger und Bleifuß gleich drei Spieler ein. Vor allem die beiden Letztgenannten gelten in SVA-Kreisen als einflussreiche Kritiker des Trainers und boykottierten fortan jegliche Forderung nach
„Hawaii-Fußball“. Mit konventionell-kontrolliertem Gekicke ging es weiter, Z. musste sich seinem nicht mehr ganz so folgsamen Gefolge beugen. Zur Beruhigung der Nerven fiel noch vor der Pause die erneute Führung für den SVA. Fugmann spielte seinem Gegenspieler zum wiederholten Mal Knoten in die Beine und nahm dessen plumpes Tackling im Strafraum dankend an. Den fälligen Elfer verwandelte Scholz souverän.
Lennart, Fugi und Schlee in Aktion!!!
In der Pause diskutierte das SVA-Lager vehement die Unterschiede zwischen Aufstellungs- und
Wechselfehler. Da sich in der Kürze der Zeit keine Einigung erzielen ließ, einigte man sich kurzum darauf, das Spiel jetzt einfach mal zu gewinnen und alle weiteren Diskussionen bis zum nächtlichen Showdown in der Frittenbude zu verschieben.
Gesagt, getan! Im zweiten Durchgang kontrollierte der große SVA seinen Kontrahenten und ließ keinerlei Torchancen zu. Keeper Steinkamp, mit Bauchweh und vierfacher
Fingerfraktur ins Spiel gegangen, verlebte einen unaufgeregten und schwülwarmen Abend. Auf der Gegenseite versäumte es der große SVA, das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Eine der vielen ausgezeichneten Möglichkeiten versemmelte dabei ausgerechnet Herr Z., der den Ball aus Nahdistanz auf das angrenzende
Wellblechdach der Frittenbude drosch. Lediglich Schlee, in Abwesendheit des maladen Wehren immer mehr das
„Enfant Terrible“ im SVA-Lager, konnte nach einem Scholz-Freistoß noch zum Endstand abstauben.
Fazit: Der erste Saisonsieg und die anschließende Biersause gaben reichlich Anlass zur Freude, der vom Blitz getroffene
Kastanienbaum sowie das Renommee des wehrten Herrn Z. litten dennoch an diesem unvergesslichen Abend des 26. August.
Was sonst?
Der Höhepunkt des Spieles fand bereits vor dem Anpfiff statt. Papst Patrick-Pius Wehren taufte die SVA-Neulinge Voss, Warnke und Hacker und schloss sie mit warmen, aber auch bestimmten Worten in den erlauchten Kreis ein. Der obligatorische Schnaps aus dem ollen Pokal durfte natürlich nicht fehlen.
Nicht weniger stimmungsvoll gestalte sich das Après-Kick in den Katakomben des großen SVA. Die Spieler nutzten die Gunst der Stunde zu einem
Nackt-Mannschaftsfoto, das an dieser Stelle für immer und ewig unveröffentlicht bleiben wird.
Eines noch: Ziege raus!!!